Loafer – der androgyne Trendschuh

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Hoch im Trend, und zwar bei Männern und Frauen, sind derzeit recht maskulin anmutende Halbschuhe. Man sieht sie kombiniert zur Freizeitkleidung, der Skinny Jeans und dem Minirock genauso wie zum Hosenanzug fürs Büro. Als einstiger reiner Herrenschuh hat sich der Loafer einen festen Platz auch in der Damen-Fußbekleidung erobert. Doch woher hat der Schuh eigentlich seinen Namen und wie kam er an die Füße der Europäer? Wir haben uns für Sie auf die Spuren der bequemen Schuhe zum Reinschlüpfen gemacht.

Loafer, Slipper und Mokassins – Wo sind die Unterschiede?

Häufig werden die Begriffe Loafer, Slipper und Mokassin synonym genutzt. Dabei gibt es Merkmale, die vor allem Mokassins von den Loafern unterscheiden. Zuallererst sind beide Schuhformen sogenannte Slipper. Slipper sind Schuhe, in die man ohne eine Art Verschluß oder Schnürsenkel einfach hineinschlüpfen kann. Daher werden sie in Deutschland auch Schlupfhalbschuhe oder kurz Schlüpfer genannt. Loafers sind eine spezielle Form der Slipper. Sie haben einen kleinen Absatz und eine feste Sohle. Meist sind sie aus Leder gefertigt. Das sind auch die Hauptmerkmale, die sie von Mokassins unterscheiden.

Die Ursprünge der Mokassins finden wir bei den Indianern und sie gelten als eine der ältesten Schuhformen der Welt. Sie haben niemals einen Absatz, sind meist aus sehr weichem und rauen Leder hergestellt und haben eigentlich auch keine Laufsohle. Im Laufe der Jahre wurden die Mokassins, die eigentlich nur aus einem Stück Leder bestehen, welches mit einem Deckblatt vernäht wird, immer wieder etwas verändert. couch-dog_loaferDie größte Veränderung war dabei, dass sie mittlerweile aufgrund der Straßentauglichkeit fast alle eine Laufsohle haben.
Durch die Vermischung der Schuharten, vor allem in den letzten Jahrzehnten in der Designermode, werden oftmals Loafer als Mokassins bezeichnet. Wenn auch teilweise die Verwirrungen unter den Bezeichnungen groß sind, mit einer Bezeichnung liegen Sie immer richtig. Es sind alles Slipper.

Loafer – Vom Collegeschuh zum italienischen Edel-Schuh

Schon vor mehr als hundert Jahren trugen norwegische Bauern beim Weiden ihrer Kühe Schlupfschuhe. Die Bezeichnung Loafer kam wohl daher, dass die Kühe auf der Weide eigentlich ja nur faulenzten und die Bauern dabei zusahen. Im englischen heißt faulenzen Loafing – und schon war der Name für die Schuhe geboren. Seine Verbreitung fand der Schuh dann aber erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das erste Modell stellte ein Schuhmacher der Firma Bass her. Es war eine Weiterentwicklung des Mokassins, welche mit einem Absatz versehen war wie ein normaler Männerhalbschuh, aber keine Schnürung besaß.

Der Penny Loafer als College-Schuh

Das Unternehmen führte den Halbschuh in den 1930er Jahren an amerikanischen Elite-Universitäten als Teil der Schuluniform ein. Schnell wurden die Schuhe so beliebt, dass sie sich als klassischer Schuh der Ivy-League etablierten. Die Ivy- League war eine Liga im amerikanischen Schulsport, in der sich nur die 8 ältesten Universitäten mit ihren Sportlern bewegten. Diese gaben diesem ersten Loafer auch seinen Namen Pennyloafer. Die Sportler steckten sich als Glücksbringer einen Penny in die Schuhe, genauer gesagt in den Schlitz des Lederstegs auf dem Rist. Weil die Schuhe an den Colleges so beliebt waren, werden sie noch heute auch als College-Schuhe bezeichnet. Der Schuh wurde recht schnell auch gern in der Freizeit getragen, um die Zugehörigkeit zur gebildeten Oberschicht zum Ausdruck zu bringen. Der Loafer steht noch heute für einen Schuh, der einen gehobenen Lebensstandard symbolisiert.

Italiens Designer entdecken den College-Schuh

horsebit_loaferIn den 1950er Jahren fand der Loafer seinen Weg in die italienischen Modehäuser. Der US-amerikanische College-Schuh wurde von Gucci als erstes variiert. Sein Horsebit-Loafer wurde mit
kleiner Trense statt einer Lederbrücke gefertigt. Viele Prominente der 60er und 70er Jahre trugen Gucci-Slipper an ihren Füßen und machten die Universitätsschuhe salonfähig. In klassischen Schuhfarben wie Schwarz und Braun wurden die Loafer auch als Businessschuhe etabliert. In Deutschland und Großbritannien allerdings gelten die Loafer nicht als förmliche Schuhe, sondern werden ausschließlich dem Freizeitlook zugeordnet. Als sie eine stärkere Akzeptanz in Europa bekamen, baute man die College-Schuhe zwar nach, aber sie büßten einiges an Leichtigkeit und Biegsamkeit ein, da sie in rahmengenähter Form hergestellt wurden.

Tassel Loafer und andere Formen

tassel_loaferDer Tassel Loafer ist neben dem Pennyloafer eine weitere Form des Schlupfhalbschuhs. Auch diese Form kommt aus den USA von der Firma Aden. Dieses Modell hat als besonderes Merkmal Ziersenkel, meist Quasten, ohne Funktion, die sich auf dem Vorderfuß befinden. Auch Lochmusterungen kommen bei diesem Schuh oft zur Zierde zum Einsatz. Tassel ist der englische Ausdruck für Quaste. Der Joop Herrenslipper in beige im Gisy Online-Shop ist solch ein Tasselloafer.

Weitere Formen der Loafer sind der Laschenslipper und der Zugloafer. Der Laschenslipper war ursprünglich nur als edler Herrenhausschuh aus Leder bekannt. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er nur eine einzige Naht an der Ferse und eine verlängerte Lasche hat. Berühmt wurde der Schuh als Prince Albert Slipper, der sie im königlichen Hause trug. Heute wird der Laschenslipper durchaus auch von Trendsettern auf der Straße getragen. Der Zugloafer oder auch Elastikloafer hat seitlich am Spann kleine Einsätze aus Gummi, so dass sich die Schuhe noch besser dem Fuß des Trägers anpassen können.

Der Loafer als Business-Schuh?

Loafer sind, wie schon erwähnt, in Amerika und auch in einigen europäischen Ländern durchaus auch als Business-Schuh geeignet. In eher konservativen Lagern wird zum Anzug bei Männern allerdings weiterhin auf klassische europäische Schuhmodelle wie den Derby oder den Oxford zurückgegriffen. Ein Loafer wird als Freizeitschuh gesehen und ist bei förmlichen Anlässen nicht gern gesehen. In Einzelfällen kann ein schwarzer Glattleder-Loafer zu einem klassischen Anzug gerade noch so akzeptiert werden. In den meisten Fällen aber, sollten die Herren der Schöpfung den Schuh, zumindest in konservativ geprägten Kreisen, eher in der Freizeit tragen. Bei den Damen wird wie immer etwas legerer mit dem Loafer auch im Büroalltag umgegangen. Aber auch hier ist nicht alles erlaubt. Von zu grellen Farben sollte auch das weibliche Geschlecht im Business eher absehen. Auch auf förmlichen Festen geht ein Loafer höchstens zu einem klassischen Hosenanzug in dunklen Tönen.

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So vielseitig der ehemalige College-Schuh auch ist, so eingeengt ist er in Teilen in förmlichen Situationen tragbar. In der Freizeit allerdings brauchen Sie sich gar keine Gedanken machen. Ein Loafer passt hervorragend auch zum Sommerkleid oder zur Jeans. Wenn Sie nicht der mädchenhafte Typ sind, der die Abwandlung der Loafer, die Ballerinas, tragen möchte, dann bedienen Sie sich ruhig aus der großen Palette der anderen Flats. In unserem vielfältigen Angebot im Gisy Schuh-Shop finden Sie garantiert auch Ihren neuen Lieblingsschuh mit flachem Absatz.

Written by gisy-schuhe