Männer trugen sie – als Schutz beim Reiten. Kater trugen sie – jedenfalls der gestiefelte. Und dann kamen endlich die Sixties des vergangenen Jahrhunderts – und die coole Geheimagentin Emma Peel, die einen Emanzipations-Akt der besonderen Art schaffte. In der TV-Serie „Mit Schirm, Charme und Melone“ versteckte sie den Revolver in kessen langen Stiefeln, die erst über dem Knie endeten. Den Zuschauerinnen wurde klar: Overknees waren scharfe Waffe genug – und fortan ein Must-have für selbstbewusste Frauen. Die Röcke wurden kurz, die Stiefel setzten nach und wurden lang.
Ein Film war es auch, der einen Niedergang dieser Mode einläutete. Im Kinomärchen „Pretty Woman“ trug Julia Roberts als Bordsteinschwalbe Vivian Ward ihre gelackten und geflickten thigh-high boots Kaugummi kauend den Rodeo Drive spazieren. Obwohl sie das mit unschuldig-naivem Charme tat, brannte der Stiefel sich als anrüchiges Accessoire ins kollektive Bewusstsein. Immer wieder versuchten Top-Designer v ergeblich, den Schuh von diesem unverdienten Image zu befreien.
Nach 20 Jahren ist das nun endlich gelungen. Allenthalben, auf Laufstegen und an Promi-Beinen, sieht man Overknees. Während sie noch vor kurzem eher im halbseidenen Handel erhältlich waren, präsentiert nun der Fachhandel der seriöseren Art edle Modelle an prominenter Stelle. Es gibt sie aus Glatt- oder Rauleder, mit flachem, hohem, schmalem oder breitem Absatz. Mit weitem oder engem Rohr sowie in vielen Längen – manche bedecken fast das ganze Bein. Besonderen Wert legen die Designer momentan auf das Finish – man sieht viel aufwändig bearbeitetes Leder, angeschliffen oder gewachst. Einen Stiefelknecht benötigt man heutzutage nicht mehr; die meisten Modelle haben entweder einen Reißverschluss oder ganz weiches Leder, das ein problemloses Hinein- und Herausschlüpfen ermöglicht.
Fashionistas sind begeistert von diesem Trend. Die Beine kleinerer Frauen erscheinen länger, größere Frauen können ihre Figur betonen, und mit flachen Absätzen haben Overknees zudem garantiert nichts Verruchtes mehr an sich. Bei www.gisy-schuhe.de sind viele Modelle auch in Über- und Untergrößen erhältlich. Schuhe in den Größen 34/35 oder 43/44 sind jedoch nicht in so großer Zahl vorhanden wie die Standard-Größen – daher nur, wie man hört, so lange der Vorrat reicht. Aber auch Mode-Expertinnen mit Normalo-Größe 39 kaufen lieber Markenschuhe als Billigprodukte. Gerade bei Overknees sollte man tunlichst jeden Anklang billiger Optik vermeiden. Gutes, weiches Leder sitzt auch besser, rutscht, knittert oder bricht nicht; die Passform ist bei Stiefeln vom Fachhändler einfach besser.
Und die ist besonders bei Overknee-Stiefeln wichtig. Hier ist viel mehr Schuh da, der perfekt zu sitzen hat. Vor allem darf er die Schenkel nicht abschnüren. Ein Daumen muss zwischen Oberschenkel und Leder passen, sonst entsteht eine unvorteilhafte Delle im Schenkel. Andererseits darf der Stiefel auch nicht zu locker sitzen, damit er nicht rutscht.
Mit einem guten Markenstiefel hat man schon die halbe Miete. Doch selbst dann kann man noch daneben liegen, wenn man einen Overknee falsch kombiniert. Jeans-Minis oder Hot-Pants gelten meist als No-go, da zu sexy. Das Outfit sollte lieber schlichter sein, damit die Stiefel angemessen zur Geltung kommen. Toll wirken weite und längere Oberteile, wie Longshirts, kurze Tunikakleider, lässige weite Blazer oder derbe Strickjacken. Unter den Stiefeln trägt man am besten Leggings – oder dickere Strumpfhosen, möglichst in der gleichen Farbe wie die Overknees, in Verbindung mit einem kurzen Rock. Lackleder und pinkfarbenes Stretch-Outfit überlassen wir Julia Roberts.
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